Die besten Freunde gegen die Einsamkeit

Tiere Einsamkeit Covid

Ständig zuhause am Warten auf den nächsten Spaziergang und wenig Kontakt mit Artgenossen. Nur die Mahlzeiten strukturieren den Tag. Seit Corona können wir besser nachvollziehen, wie es vielen Haustieren schon immer ging. Zum Glück verstehen sie auch, wie es uns geht.

Die Einsamkeits-Epidemie

Viele fühlen sich so allein wie nie zuvor. Mit der sozialen Isolation kommt das Bedürfnis nach Nähe und Austausch zu kurz. Das hat Konsequenzen. Einsamkeit gliedert sich mit Alkohol, Rauchen und Übergewicht in die Reihe der üblichen Verdächtigen ein, die verschiedene Volkskrankheiten wie Depressionen oder Bluthochdruck verursachen.

Kein Wunder, steigt die Zahl der Haustiere in der Schweiz markant an. Allein im August kamen rekordhohe 1600 Hunde hinzu. Mit Vierbeinern kann man tiefergehende Beziehungen eingehen, also genau das erreichen, was einsamen Menschen fehlt. Wer sich auf ein Tier einlässt, sein Verhalten deuten lernt und seinen Charakter erkennt, wird mit Mitgefühl und Liebe belohnt. Dabei sind Tiere oft treuer, ehrlicher und berechenbarer als Menschen. Sie betrügen nicht, tun ihre Bedürfnisse offen kund und reagieren immer gleich auf ein Guetsli. Diese Eigenschaften stabilisieren die Beziehung und geben Halt.

Durch die Beziehung wird das Tier automatisch abhängig, was dem Frauchen oder Herrchen das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Ausserdem erfordert die Verantwortung ein gewisses Mass an Disziplin und Fitness, denn Bello muss täglich raus und will spielen. Beides, das Gefühl, gebraucht zu werden, und Disziplin, helfen, die Einsamkeit zu durchbrechen.

Innige Beziehung und Verlässlichkeit

Die Gefahr, dass die Beliebtheit von Haustieren nach Corona wieder kippt, ist gross. Deshalb bereiten sich Schweizer Tierheime jetzt schon auf einen Ansturm vor. Zu viele Leute erliegen den süssen Augen eines Welpen oder jungen Büsi, ohne sich ihrer Verpflichtung bewusst zu sein. Vor einem Kauf ist es wichtig, sich in die Lage des Tiers zu versetzen und zu verstehen, dass es einen verlässlichen Menschen erwartet, auf den es ein Leben lang zählen kann.

Haustiere sind kein Allheilmittel für die Psyche und sollten auch nicht als solches betrachtet werden, selbst wenn sie es wären. Damit sie gegen Einsamkeit wirken können, ist eine tiefgehende Beziehung nötig, die viel Engagement erfordert. Wer diese Verantwortung annimmt, kann einen Freund fürs Leben gewinnen.

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