Die Flut an Nachrichten macht krank

Flucht Krieg AdobeStock 489249521 Bild: AdobeStock, Urheber: Josch

Ein Vater umarmt an der Grenze sein Kind und weint. Er darf und will das Land nicht verlassen, weil er an der Front kämpfen wird. Videos solcher Momente erschüttern zutiefst. Nie zuvor ist ein Krieg so gründlich, persönlich und ungefiltert dokumentiert worden.

Die Gefühle derjenigen, die den Konflikt beobachten, mögen im Vergleich zum Leid in der Ukraine verblassen. Trotzdem sind sie es wert, dass man sich um sie kümmert. Am besten ist, belastende Emotionen zu reflektieren, sich ihnen zu stellen und dann die negative Energie in positive Taten umzuleiten. Das gelingt am einfachsten, wenn man sich für die Betroffenen engagiert.

Weder Rückzug noch Dauerkonsum

Eine Voraussetzung, um anderen zu helfen, ist die eigene psychische Gesundheit. Sie zu schützen, sollte deshalb der erste Schritt sein. Ein gesunder Mittelweg zwischen Rückzug und Dauerkonsum von Nachrichten ist entscheidend. Informieren Sie sich ein bis zwei Mal täglich mit verlässlichen Medien, die keine Schnellschüsse verbreiten, sondern ausgewogen berichten.

Gemeinsam ein Zeichen setzen

Zünden Sie eine Kerze an. Sei es an einer Kundgebung, in der Kirche oder zu Hause. Kerzenlicht hat eine trostspendende Wirkung und bietet die Gelegenheit, über Gefühle nachzudenken und sie zu verarbeiten. Symbolische Gesten haben zwar keinen direkten Nutzen wie ein Stück Brot, aber sie zeugen von Anerkennung, Mitgefühl und Menschlichkeit, vor allem wenn sie von Gruppen ausgehen.

Unterkünfte und Spenden

Am hilfreichsten für die Menschen und für das Gewissen sind Taten. Es ist Geld nötig, das Hilfsorganisationen vor Ort in Hilfsgüter umsetzen. Ausserdem kann man sich für die Aufnahme von Geflüchteten melden. Die Behörden könnten im Notfall auf private Unterkünfte angewiesen sein, um den Flüchtlingsstrom zu bewältigen.

Spenden

PK: 10-15000-6

IBAN: CH82 0900 0000 1001 5000 6

Glückskette, 1211 Genf 8

Vermerk: Ukraine

Am 9. März organisiert die Glückskette in Zusammenarbeit mit der SRG einen nationalen Solidaritätstag zugunsten der ukrainischen Bevölkerung.

Aufnahme von Flüchtlingen

Im Kanton Zürich hat das Sozialamt eine zentrale Anlaufstelle geschaffen. Sie ist per E-Mail oder per Telefon, jeweils von Montag bis Freitag von 8:30 bis 11:30 und von 13:30 bis 16:00, erreichbar.

[email protected], Telefon 043 259 24 41

Zudem hat die Organisation Campax mit Sitz in der Schweiz eine Website eingerichtet, wo sich Private aus dem ganzen Land einschreiben können.