Was genau ist die Pohltherapie?
Der Grundgedanke ist, dass nicht eine schwache, sondern eine dauerangespannte Muskulatur zu Beschwerden führt.
Können Sie das ausführen?
Nehmen Sie als Beispiel eine Person mit einem Buckel. Alle raten ihr: strecke Dich! Dabei sind vielleicht die Muskeln im Vorderbereich angespannt und durch das Aufrichten der Rückenmuskulatur wird zusätzliche Spannung erzeugt, was allenfalls sogar zu zusätzlichen Rückenschmerzen führen kann.
Wie merkt man, ob angespannte Muskeln die Ursache für Anuskrämpfe sind?
Da hilft ein geschultes Auge. Einerseits aufgrund der Haltung, andererseits durch Gespräche und Tastuntersuchungen.
Bleiben wir zuerst bei der Haltung. Was sind da die Anzeichen?
Oft stehen betroffene Personen etwas im Hohlkreuz, wodurch die hintere Muskulatur angespannt wird. Auch aussenrotierte Beine lassen es im hinteren Bereich eng werden. Ebenso führt ein nach oben gekipptes Schambein automatisch zu einem angespannten Po.
Wie entstehen solche Fehlhaltungen?
Zum Beispiel durch einen chronischen Durchfall. Wenn man eine Zeitlang den Stuhl immer verklemmen musste, dann werden diese Muster manchmal beibehalten, auch wenn man gar keine Beschwerden mehr hat. Das passiert auch oft nach Knieoperationen: Alles ist gut, trotzdem hinkt man noch. Unfälle und Narben können natürlich auch der Grund sein. Ungünstige Angewohnheiten im Sitzen und Stehen sind ein weiterer Grund.
Wie sieht eine Behandlung aus?
Die Pohltherapie behandelt Störungen durch fünf ineinandergreifende Verfahren: der Schmerzpunktbehandlung, der Bindegewebsbehandlung, der Pandiculations, Übungen und anhand des Körperbewusstseinstrainings.
Was heisst das konkret?
Bei der Schmerzpunktbehandlung erspüre ich durch Abtasten, wo Verhärtungen vorliegen. Sie sind schmerzhaft, müssen aber gelöst werden. Das geht oft schneller in Zusammenhang mit Bewegungen.
Was passiert bei der Bindegewebsbehandlung und der Pandiculations?
Im Gegensatz zur Schmerzpunktbehandlung arbeite ich hier nicht mit Druck, sondern rolle das Gewebe, um es zu lösen. Bei der Pandiculations lernt der Patient oder die Patientin, die Muskeln neu anzusteuern. Das braucht etwas Übung, verringert aber auch Verspannungen.
Wozu braucht es das Körperbewusstseinstraining?
Gerade der Anusbereich ist für die meisten Personen ein blinder Fleck. Viele haben gar keine Vorstellung davon, was dort unten alles abläuft. Das Körperbewusstseinstraining soll das ändern. Anhand von verschiedenen Übungen lernt man seinen Körper wieder besser kennen und kann ihm so helfen, sich nicht mehr zu verkrampfen.
Infos unter www.shiatsu-stucki.ch
