Dieses Virus ist noch nicht fertig mit uns

Covid 18.2. Bild AdobeStock Urheber Photocreo Bednarek Bild: AdobeStock, Urheber: Photocreo Bednarek

Freudentag hin oder her. Das letzte Wort in der Pandemie ist noch nicht gesprochen, auch wenn sich die meisten nun so verhalten. Entscheidend wird sein, ob das Coronavirus weiter mutiert, ob neue gefährliche Varianten entstehen und ob und wie sich diese ausbreiten.

Wir hatten zweimal einfach nur Glück

Vergessen wir nicht, dass wir zweimal riesiges Glück gehabt haben. Covid-19 hätte Anfang 2020, als das Virus zum ersten Mal auftauchte, weit tödlicher sein können. Und gegen Ende 2021, als Omikron sich in rasendem Tempo ausbreitete, war die grosse Mehrheit geimpft, allen voran die am stärksten gefährdeten Gruppen. Nicht auszumalen, was diese hochansteckende Variante angerichtet hätte, wenn sie auf eine immunnaive Bevölkerung getroffen wäre.

Das Virus kann jederzeit wieder zuschlagen. Schon jetzt ist abzusehen, dass es im nächsten Herbst und Winter zu einer Nachdurchseuchung mit einem erneuten Anstieg der Fälle kommt. Und wer sagt, dass Delta nicht zurückkehrt? Verschwunden ist die Mutation nicht. Weit über eine Million Schweizerinnen und Schweizer haben nach wie vor keinen Immunschutz gegen diese aggressive Variante, welche die Intensivstationen wieder im Nu füllen könnte.

Im Herbst hat das Virus wieder leichtes Spiel

Zwar haben jetzt die meisten von uns neutralisierende Antikörper gegen Omikron, doch nur bei Geimpften wirken diese auch gegen alle anderen Corona-Varianten. Kommt im Herbst Delta zurück oder taucht eine neue Mutation auf, sind die Ungeimpften leichte Beute, auch wenn sie in der jetzigen 5. Welle eine Omikron-Infektion unbeschadet überstanden haben. Eine ganz andere Frage ist, wie lange der Immunschutz hält. Gut möglich, dass er trotz Booster mit der Zeit nachlässt. Wir wissen es nicht.

Der Bundesrat hält sich für den nächsten Herbst wohlweislich alle Optionen offen. Er sei verpflichtet zu reagieren, sollte sich die Lage wieder zuspitzen, erklärte Bundespräsident Ignazio Cassis. Das Virus sei nach wie da und wir müssten nun lernen, damit umzugehen.