Fertig mit Abwimmeln

Pulmonale Hypertonie klein

Bei unerklärbarer Atemnot durch körperliche Anstrengungen sollten die Alarmglocken läuten. Vielleicht steckt eine pulmonale Hypertonie dahinter. Eine Fernsehsendung von Dr. Stutz war ihre Rettung. Ohne sie würde sie wohl kaum noch leben. Weil sie nie erfahren hätte, woran sie wirklich leidet, und so nie eine wirksame Therapie erhalten hätte. Therese Oesch, 56, aus Birsfelden hatte so schwere Atemnot bei Anstrengungen, dass sie nicht einmal mehr die Hausarbeiten verrichten konnte. Die Beschwerden schrieb sie der Hitze zu. Ihr Pneumologe diagnostizierte fälschlicherweise Anstrengungsasthma. Dann schaute sie zufällig an einem Sonntagabend Gesundheit Sprechstunde. Das Thema war Pulmonale Hypertonie. Therese Oesch wusste: „Genau das habe ich!“ Diesmal lies sie sich vom Arzt nicht abwimmeln. Sie bestand auf einer gründlichen Abklärung. Ihre Befürchtung war richtig. Eine Welt brach zusammen. Von einem Tag auf den anderen musste sie ihre Massepraxis schließen und sich an die Sauerstoffmaske gewöhnen.

Acht Jahre später geht es ihr um einiges besser. Neue Medikamente verbessern die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend. Das spürt auch Therese Oesch. Auf die Sauerstofftherapie konnte sie für kurze Zeit verzichten. Leider ist im letzten Jahr wieder eine Verschlechterung eingetreten. Sie kann und darf sich körperlich nicht anstrengen. Um die Krankheit bekannter zu machen und sich gegenseitig zu helfen, präsidiert sie heute den Schweizer PH-Verein, die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Pulmonaler Hypertonie. PH-Patienten sehen äusserlich gesund aus, geraten bei Anstrengungen aber rasch ausser Atem und werden als nicht fit oder hypochondrisch abgetan.

Pulmonale Hypertonie oder Lungenhochdruck ist eine Krankheit, an welche die Ärzte kaum denken. Die meisten Betroffenen leiden jahrelang an Atemnot und körperlicher Schwäche, ohne dass jemand die Diagnose stellt und die richtige Behandlung einleitet. Bei der Pulmonalen Hypertonie ist der Blutdruck in den Lungenarterien erhöht. Für die rechte Herzkammer bedeutet das eine stetige Mehrarbeit, welche sie zunehmend schwächt, was unbehandelt zum Herzversagen führt. Typische Symptome sind Müdigkeit, Atemnot bei Anstrengungen, Schwindel, Herzrasen, Ohnmachtsanfälle, Hustenreiz bei körperlicher Belastung, Blauverfärbung der Lippen und Haut sowie Schmerzen auf der Brust.

Am 30. Juni veranstaltet der PH-Verein ein Benefizkonzert in Birsfelden mit Oesch’s die Dritten. Informationen finden Sie unter www.lungenhochdruck.ch