Südafrika hat einen Monat nach Entdeckung der Omikron-Variante die meisten Restriktionen wieder aufgehoben. Der Höhepunkt der neusten Welle ist mittlerweile überschritten, die Zahl der Neuinfektionen und der Hospitalisierungen sinkt. Ein Anstieg der Todesfälle wie in der Beta- und Delta-Welle ist weitgehend ausgeblieben.
Dem Virus gehen die Wirte aus
Die Schweiz hinkt dieser Entwicklung noch hinterher. Doch auch bei uns macht es den Anschein, dass die Trendwende kurz bevorsteht. Die Zahl der Genesenen und Geimpften wird jeden Tag grösser. Kurzfristig könnten die Fallzahlen noch stark zunehmen. Aber schon bald gehen dem Virus allmählich die Wirte aus. Dadurch, dass Omikron so viel ansteckender ist als seine Vorgänger, hat sich die neue Mutation sozusagen selbst überlistet.
Die T-Zell-Antwort bleibt erhalten
In den letzten Wochen wurden gleich mehrere Studien mit neuen Daten veröffentlicht. Sie kommen übereinstimmend zum Schluss, dass das Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf deutlich geringer ist als bei der Delta-Variante. Tierexperimentelle Untersuchungen legen nahe, dass Omikron die Lungen verschont. Und auch wenn sich das neue Virus durch seine vielen Mutationen dem Zugriff von Antikörpern entziehen kann, bleibt die T-Zell-Antwort – die zweite Verteidigungslinie – selbst ohne Booster erhalten.
Im Herbst kommt es zur Nachdurchseuchung
Experten der Taskforce gehen davon aus, dass Ende Januar das Gröbste vorüber ist. Danach flacht die Kurve bis März deutlich ab. Das wäre dann der vielzitierte Übergang der Pandemie in die endemische Phase. Die Massnahmen können aufgehoben, die Zertifikatspflicht abgeschafft werden. Im Herbst oder Winter folgt dann eine Nachdurchseuchung, die aber dank Booster mit angepassten Impfstoffen und neuen antiviralen Medikamenten mit verhältnismässig bescheidenen Hospitalisierungsraten einhergeht.