Jetzt kommt die dritte Corona-Welle

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Die Ruhe ist trügerisch. Die Fallzahlen sinken, die Anzahl Hospitalisationen und Todesfälle auch, aber längst nicht so wie erhofft. Der R-Wert liegt wieder über 1. In der Westschweiz nehmen die Ansteckungen bereits wieder zu. Die Wirkung des Lockdowns ist schon nach kürzester Zeit verpufft. Wir schaffen es nur knapp, das alte Virus in Schach zu halten.

Auch wenn sich das kaum jemand zu sagen getraut, wir sind gerade daran, den tiefsten Punkt der Kurve zu durchschreiten und stehen vor einem exponentiellen Anstieg, der alles Bisherige in den Schatten stellen könnte. So, wie wir es in England, Irland und Portugal gesehen haben. Mit Angstmachen hat das nichts zu tun. Es ist Realität. Auch das BAG hält eine heftige dritte Welle mit den heute geltenden Massnahmen für unvermeidlich.

Die kritische Schwelle ist erreicht

Die Schweiz müsste sofort auf einen R-Wert von 0,6 bis 0,7 kommen, um die mutierten Viren an der Verbreitung zu hindern. Wir waren einmal knapp bei 0,8, aber nicht nachhaltig. Jetzt deutet alles darauf hin, dass die kritische Schwelle erreicht ist. In Genf machten die Mutanten bereits 40 Prozent der Neuinfektionen aus. 20 Prozent sind es in der restlichen Schweiz. In wenigen Wochen werden sie das Infektionsgeschehen in allen Kantonen dominieren.

Die Belastung in den Spitälern ist immer noch sehr hoch. Für den drohenden Anstieg der Hospitalisierungen gibt es kaum Reserven. Was können wir tun, um das Unheil abzuwenden? Lassen sich die aggressiven Mutanten überhaupt noch kontrollieren? Oder kommt es doch noch zur Durchseuchung der ganzen Bevölkerung?

Ein erneuter Anstieg der Fallzahlen ist unabwendbar

Klar ist: Ein erneuter Anstieg der Fallzahlen und damit eine dritte Welle sind unabwendbar. Offen ist nur noch, wie schwer sie ausfällt. 20 Prozent der Bevölkerung hatten bisher mit dem Coronavirus schon Kontakt und sind höchstwahrscheinlich immun. Mit der Impfung werden es jeden Tag mehr. Jetzt endlich startet ein Kanton nach dem anderen Massentests und unterbricht so die Infektionsketten. Um Schulschliessungen werden wir kaum herumkommen, auch wenn das schmerzlich ist. Die neuste Studie aus Genf zeigt deutlich, dass die Kinder eben doch zu den Treibern der Pandemie gehören. Selbst nächtliche Ausgangssperren, wie wir sie bisher nur aus anderen Ländern kennen, könnten auch bei uns nötig werden, sowie ein auf zwei Meter ausgeweitetes Abstandsgebot und die Verwendung von besseren Masken.

Das grosse Bangen auf den Frühling

Mit all diesen unliebsamen Massnahmen könnten wir die Ausbreitung der Mutanten gerade noch so eindämmen, dass es uns gelingt, uns einigermassen glimpflich ins Frühjahr zu retten, wenn die Risikogruppen weitgehend geschützt sind und wieder wärmere Temperaturen herrschen. Leider spielt der Bundesrat im Augenblick auf Zeit, die er allerdings nicht hat, und spricht von einem Dilemma, statt der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen. Dass nämlich die dritte Welle eben begonnen hat.

Roche als Retter in der Not

Wir haben noch eine einmalige Chance, dem düsteren Szenario im letzten Moment zu entkommen. Mitte Februar lanciert Roche seinen neusten Schnelltest. Er ist so leicht anwendbar, dass ihn jeder und jede selber machen kann, ganz ohne Labor. Wird er für die Selbstanwendung für zuhause freigegeben und umgehend schweizweit eingesetzt, ist die Pandemie beendet. Die Verhandlungen mit dem BAG laufen. Bleibt nur zu hoffen, dass das Bundesamt diesen Befreiungsschlag nicht vermasselt. Wir sind keine Laien! Wir wollen und können uns selber testen! Wir brauchen keine Bevormundung durch Behörden und Fachpersonal.