Känguru-Methode rettet Frühgeborene

Kaenguru AdobeStock 21340343 Oscar Brunet Bild: AdobeStock, Urheber: Oscar Brunet

Ursprünglich wurde die Känguru-Methode für ärmere Länder entwickelt. Inzwischen wird sie auch in reicheren Ländern praktiziert, um die Bindung von Mutter und Kind sowie das Stillen zu fördern. Die WHO hat in den letzten Jahren untersuchen lassen, wie vorteilhaft diese Praxis ist.

Jeden Tag 17 Stunden Hautkontakt

Über 3000 Säuglinge mit einem Geburtsgewicht zwischen 1 kg und 1,8 kg wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt. In der ersten Gruppe wurden die Neugeborenen schon nach 1,3 Stunden den Müttern übergeben, in der zweiten Gruppe geschah dies erst nach der Stabilisierung des Neugeborenen nach 53,6 Stunden. Während der 6,4 Tage auf der Intensivstation dauerte der tägliche Hautkontakt zwischen Mutter und Kind im Schnitt nur 1,5 Stunden gegenüber 16,9 Stunden in der Känguru-Gruppe.

150’000 Frühgeborenen pro Jahr das Leben retten

Die sofortige Übergabe hatte das Sterberisiko um 25 Prozent gesenkt. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass diese Praxis jedes Jahr 150’000 Frühgeborenen das Leben retten kann. Sie machen verschiedene Faktoren für die Senkung der Frühgeborenen-Sterblichkeit verantwortlich, so die geringere Rate von Infektionen sowie den frühzeitigen Schutz durch die Muttermilch.