Laufen wir wegen Delta in die vierte Welle?

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Die aus Indien stammende Mutation erfasst ein Land nach dem anderen. Auch in der Schweiz nimmt ihr Anteil an den Ansteckungen stetig zu. Aufhalten lässt sich die Delta-Mutation nicht mehr. Die Experten des Bundes rechnen damit, dass sie in spätestens vier bis sechs Wochen das Infektionsgeschehen in der Schweiz vollends bestimmt.

Von jetzt an steigen die Infektionszahlen wieder

Damit hat die letzte, kritische Phase im Kampf gegen Corona begonnen. Das zeigt sich auch daran, dass bei den Neuinfektionen die Talsohle erreicht ist. Zwar befinden sie sich auf einem tiefen Niveau, stagnieren jedoch. Und weil das Delta-Virus hochansteckend ist, werden die Fallzahlen von nun an wieder steigen, so wie in vielen anderen Ländern auch.

So schnell wie möglich alle zwei Mal impfen

Ist das der Beginn der vierten Welle? Fängt alles wieder von vorne an? War’s das schon mit der Rückkehr zur Normalität? Nein, sofern wir uns jetzt richtig verhalten. In erster Linie heisst das, so schnell und so viele Menschen wie nur möglich zwei Mal zu impfen. Denn nur eine vollständige Impfung bietet gegen Delta ausreichenden Schutz. Mittlerweile ist das bei 3 Millionen Menschen, also bei jeder dritten Person in der Schweiz der Fall. Bei 1,4 Millionen Personen wurde bislang wenigstens die Erstimpfung gemacht.

Keine Überlastung der Spitäler

Sind bis Ende Sommer 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung immun, entweder durch eine Impfung oder durch eine Infektion, haben wir das Rennen gewonnen. Das Virus findet dann nicht mehr genügend Opfer, um ungehindert zirkulieren zu können. Zwar wird es noch einzelne Cluster geben, und das vorwiegend unter Ungeimpften und Jungen, aber keine vierte Welle. Und vor allem wird es zu keiner Überlastung der Spitäler mehr kommen. Das zeigt sich in England und in Israel, wo die Fallzahlen zwar steigen, aber kaum mehr Opfer zu beklagen sind.

Ohne Schutzmassnahmen kommt es zu Massenansteckungen

Bis die Delta-Variante endgültig besiegt ist, wird es wohl nötig sein, die Schutzmassnahmen wie Maskentragen oder Abstand halten noch eine Weile beizubehalten, besonders in Innenräumen und wenn es wieder kühler wird. Werden die Verhaltensregeln auf einen Schlag aufgehoben, droht eine Massenansteckung unter jenen 1 bis 2 Millionen Menschen in der Schweiz, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, mit allen gravierenden Konsequenzen einer vierten Welle.