Meditieren Sie nur drei Minuten

Mariastein klein

Sie verlor ihren Mann an Lungenkrebs und entdeckte das Leben von Neuem. Heute ist sie Lebensberaterin und Meditationslehrerin.

Heide-Rose Decurtins war dreissig Jahre Speditionskauffrau, bis der Tod ihres Mannes ihrem Leben eine andere Wende gab. „Er war erst 49 Jahre alt, als er die Diagnose erhielt. Ich ging mit dem Gedanken nach Hause, dass ich in Kürze Witwe sei. Dennoch wollten wir uns nicht unterkriegen lassen, sondern versuchten, unseren inneren Kräften zu vertrauen und uns mit der Krankheit auseinanderzusetzen.“ Vier Jahre verhielt sich der Tumor still. Dann kamen nach und nach Metastasen zum Vorschein, auf der Haut, in den Knochen und im Gehirn. Schlussendlich versagte das Sprachzentrum. „Dennoch ertrug er geduldig sein Leiden. Nach mehr als 300 Tagen im Spital und einem Hospiz wurde mein Mann endlich erlöst. Die positive Einstellung zum Leben und Sterben, im Wissen, dass es der Weg aller ist, gab uns die Kraft, dieser Krankheit ins Auge zu sehen. Am Ende der Krankheit wurde mir bewusst, wie mein Mann von Jugend an eingeengt wurde, und ich unbewusst den gleichen Druck auf ihn ausübte.“

Diese Erkenntnis sollte das Leben von Heide-Rose Decurtins von Grund auf verändern. Sie bildete sich zur Lebensberaterin und Meditationslehrerin weiter und begleitete Menschen mit unheilbaren Tumoren. Sie berät Menschen unterschiedlichster Herkunft, von der Mutter bis zum Manager. Sie gibt Meditationsabende im Kloster Mariastein mit Themen wie „Loslassen“ und „Aus der Hektik des Alltags in die Stille“. „Ich habe es meinem Mann und seinem Leidensweg zu verdanken, dass ich lernen konnte, Dinge loszulassen, die nicht wichtig sind.“

Meditation ist für Heide-Rose Decurtins ein Weg zur inneren Ruhe. Es gibt verschiedene Wege, doch immer sei der Atem wichtig. „Besuchen Sie einen Kurs und probieren Sie einige Methoden aus, bis Sie die richtige gefunden haben. Lassen Sie sich dabei Zeit. Es ist nicht notwendig, dass Sie sich dabei Ihre Beine verrenken. Ein bequemer Stuhl genügt, eine ruhige Atmosphäre und bequeme Kleidung. Vielleicht kaufen Sie sich eine CD und geniessen sie immer vor dem Einschlafen. Regelmässigkeit ist bei Meditation ein Muss.“

Wenn Sie gestresst sind und einen Moment Ruhe möchten, versuchen Sie doch mal die 3-Minuten-Meditation. Sie können diese an jedem Ort praktizieren, sogar in einem Café, auf einer Bank am See oder am Arbeitsplatz. Schliessen Sie für einen kurzen Moment die Augen oder fixieren Sie eine Blume oder einen anderen Gegenstand direkt vor Ihnen. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Sie atmen bewusst tief ein – spüren, wie der Atem in Sie fliesst – halten für einen kurzen Moment den Atem an – und atmen dann wieder bewusst aus. Und wenn der Gedanke kommt „was mache ich da nur“ nehmen Sie den Gedanken zur Kenntnis – und atmen einfach im gleichen Rhythmus weiter. Für den Anfang machen Sie das zehn Mal. Sie werden merken, wie die Anspannung von Ihnen abfällt. Und je mehr Sie das praktizieren, desto mehr kommen Sie in die Ruhe und werden ausgeglichener.

Menschen, die regelmässig meditieren, haben eine einzigartige Fähigkeit, positive Gefühle zu kultivieren, emotionale Stabilität zu behalten und sich durchdacht zu verhalten.

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