Diabetes Lektion 1. Eigenverantwortung, Motivation, Messen. So können Sie bei Diabetes Folgeerkrankungen vermeiden.
Diabetes Typ 1 ist Schicksal. Diabetes Typ 2 – und das hat die grosse Mehrheit – die Folge von ungesunder Ernährung und zu wenig Bewegung. Das ist die unverblümte Wahrheit – und Ihre grosse Chance. Niemand kann Ihren Diabetes besser in den Griff bekommen als Sie selbst. Es liegt einzig und allein an Ihnen, wie es mit Ihnen gesundheitlich weitergeht. Diabetes tut nicht weh, ist aber immer eine Gefahr für die Gesundheit. Übernehmen Sie deshalb die Verantwortung für Ihre Krankheit. Mit Medikamenten allein ist es nicht getan. Sie können Ihre Blutzuckerwerte mit Ihrem Lebensstil teilweise oder sogar ganz ohne Medikamente normalisieren.
So geht’s:
- Den Blutzucker im Normbereich zu halten, ist das A und O bei Diabetes. Menschen mit Diabetes Typ 2 sollten im nüchternen Zustand einen Blutzuckerwert von unter 5,6 mmol/l haben.
- Nach den Mahlzeiten dürfen die Blutzuckerwerte für ein bis zwei Stunden leicht erhöht sein, danach sollten sie wieder im Normbereich liegen.
- Blutzuckerspitzen begünstigen die Entstehung von Schäden an den Blutgefässen und damit an den lebenswichtigen Organen, übrigens auch bei Nichtdiabetikern.
- Ihr Alltag hat einen direkten Einfluss auf den Blutzucker. Messen Sie deshalb regelmässig Ihren Blutzucker, auch wenn Sie kein Insulin benötigen. Nur so merken Sie den Zusammenhang zwischen Ihrem eigenen Verhalten und Ihren Blutzuckerwerten.
- Beginnen Sie Ihr neues Leben mit einer Beobachtungsphase, in der Sie Ihre Blutzuckerwerte genau verfolgen und notieren. Das ist Voraussetzung für jede Verhaltensänderung.
- Machen Sie an drei aufeinander folgenden Tagen ein Tagesprofil. Messen Sie Ihren Blutzucker über den Tag verteilt. Insgesamt vier bis sieben Mal. So lernen Sie Ihren Stoffwechsel besser kennen.
- Messen Sie bei ganz bestimmten Ereignissen. Wie wirken sich zum Beispiel eine Stange Bier oder eine Reihe Schokolade auf Ihren Blutzuckerwert aus? Oder was passiert nach einem Spaziergang mit dem Hund oder einer Stunde im Fitnesscenter? Messen Sie vor und nach einem solchen Ereignis.
- So werden Sie sofort werken, wie positiv sich ein abendlicher Spaziergang sogar auf den Nüchternwert am nächsten Tag auswirkt. Das wirkt enorm motivierend.
- . Finden Sie Ihren eigenen Weg. In der Beobachtungsphase haben Sie ein Gespür für Ihren Stoffwechsel bekommen. Jetzt können Sie ein Vorgehen für den Alltag entwickeln.
- Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie oft sie am besten messen. Und setzen Sie die Erkenntnisse um. Denn Sie wissen jetzt genau, was Ihren Blutzuckerwerten gut tut und was nicht.
- Denken Sie daran: Alles, was Sie unternehmen, machen Sie für sich selbst und nicht für Ihren Arzt.
Fazit:
Wie kaum bei anderen Krankheit sind Sie bei Diabetes selbst gefordert. Messen ist kein notweniges Übel und schon gar keine Strafe, sondern die grosse Chance für ein bewussteres, gesünderes Leben. Packen Sie diese Chance!