Mir ist ganz blöd heiss

Menopause 12.02.21

«Ich merke, dass es beginnt, doch in diesem Moment kann ich nichts mehr dagegen tun», sagt die 53-jährige Personalleiterin aus Menziken AG. «Das Gefühl der inneren Hitze kommt ganz überraschend. Kaum habe ich es wahrgenommen, geht’s auch schon los. Es ist wie ein Hitzesturm, der über mich hereinbricht, aber von innen heraus. Mein ganzer Körper fühlt sich innert Sekunden unwohl und irgendwie beklemmend an. Und ich weiss schon, wie es endet, nämlich in einem massiven Schweissausbruch auf der Stirn, im Gesicht, in den Armbeugen, in den Kniekehlen, den Rücken hinunter, in den Leisten und auch im Dekolleté.»

Weglaufen geht nicht

Mit 50 machten sich die Beschwerden erstmals bemerkbar. «Die eigentlichen Wallungen dauern zwar nur ein paar Minuten. Doch sie wiederholen sich. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Äusserst unangenehm ist es, wenn es bei der Arbeit in einem Meeting passiert. Weglaufen geht nicht. Doch genau das würde man am liebsten tun.»

Die Schweissausbrüche in der Nacht sind besonders störend. «Wenn sie mich am Schlafen hindern, ist es noch schlimmer. Als komme man nie mehr aus dem Schwitzen heraus. Ich lege vorsorglich ein Frottiertuch auf die Matratze, ein zweites aufs Kopfkissen und eines nehme ich, um den Schweiss vom Körper abzuwischen.»

Kein Ende in Sicht

Barbara Gloor erlebt die Wechseljahre in grösseren Phasen. «Die erste Phase dauerte etwa einen Monat. Ich wusste gar nicht wie mir geschah und suchte Rat bei meiner Apothekerin. Sie klärte mich auf, sprach von Traubensilberkerze und Johanniskraut und empfahl mir eine sanfte pflanzliche Therapie. Als die Symptome verschwanden, hörte ich mit der Therapie auf.» Nicht für lange Zeit, denn im Hochsommer 2019 begann die zweite Phase: Sie dauerte dreieinhalb Monate. «Mit ihr wurden die nächtlichen Attacken nochmals intensiver. Ich brauchte unglaubliche Mengen an Frottiertüchern, schlief noch unruhiger und war frustriert. Es war ja kein Ende in Sicht, mit dem ich mich hätte abfinden können.»

Wieder verschwanden die Symptome, und wieder unterbrach Barbara Gloor die sanfte Therapie. «Jetzt stecke ich gerade in der dritten Welle. Sie ist zwar mittlerweile etwas abgeebbt, war aber die bisher stärkste und mit über sieben Monaten die längste. Eine ältere Kollegin meinte, ich müsse mich halt damit abfinden und die Dinge so annehmen wie sie sind. Aber auf jeden Fall solle ich die pflanzliche Therapie weiterführen, selbst wenn die Symptome zwischenzeitlich besser werden.»

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