Nach der Pandemie kommt die Endemie

Endemie Bild AdobeStock Urheber Photocreo Bednarek Bild: AdobeStock, Urheber: Photocreo Bednarek

Die ursprüngliche Annahme, das Coronavirus einmal ausrotten zu können, hat sich zerschlagen. Die Pandemie wird zwar zu Ende gehen, aber das Virus wird bleiben, das heisst endemisch werden. Ab Herbst wird es auf niedrigem Niveau weiter zirkulieren mit Spitzen im Winter, weil es immer wieder empfängliche Menschen findet. Genau wie bei anderen Virusinfektionen wie Mumps, Röteln oder Grippe und der Vielzahl von Schnupfenviren müssen wir uns auf ein Leben mit dem Virus einstellen. «Dieses Virus wird endemisch“, prophezeit Charité-Virologe Prof. Christian Drosten. Mittelfristig werde jeder gegen Sars-CoV-2 immunisiert sein, entweder durch die Impfung oder durch eine Infektion.

Virus-Ping-Pong zwischen Kindern und Erwachsenen

Sobald die weltweite Bevölkerungsimmunität hergestellt ist, wird das Virus driften, ähnlich wie Influenza. Weil Kinder eine Grundimmunität gegen das Virus erst erwerben müssen, sind sie es, in denen das sich das Virus weltweit hält. Sie verbreiten es und infizieren immer wieder auch Erwachsene. In diesem Ping-Pong zwischen Kindern und Erwachsenen verändert sich das Virus. Die meisten Virologen gehen davon aus, dass die aktuellen Varianten mit ihrer hohen Infektiosität wieder verschwinden. So kamen die Autoren einer im Fachmagazin «Science» publizierten Studie zum Schluss, dass Pandemien in der Regel durch Mutationen enden, die weniger pathogen sind als ihre Vorfahren. Die historische Erfahrung mit früheren Pandemien mache ein plötzliches Nachlassen des Infektionsgeschehens wahrscheinlich.

Der neue Super-Impfstoff

Die grosse Hoffnung ruht jetzt auf einem Corona-Impfstoff, an dem verschiedene Forschergruppen arbeiten. Diese Pan-Corona-Impfung soll gegen Covid-19 und alle Mutationen wirken, aber auch gegen Sars, Mers und Erkältungsviren. Damit könnten künftige Pandemien verhindert werden, einschliesslich solche aus dem Tierreich.