Neue Hilfe für die Manneskraft

Erektile Dysfunktion 129923134

Es ist leicht, über Impotenz Witze zu machen. Wenn man selber betroffen ist, fällt es plötzlich schwer, offen darüber zu reden, sei es mit der Partnerin oder dem Arzt. Begriffe wie «impotent» werden so negativ und abwertend verwendet, dass es besser und auch medizinisch korrekt ist, von erektiler Dysfunktion – oder einfacher – von Erek­tionsstörungen zu sprechen.

Es gibt viele körperliche, psychische, berufliche, partnerschaftliche oder familiäre Belastungen, die sich negativ auf die Erektionsfähigkeit des Mannes auswirken können. Das Versagen der Erektion unter solchen Lebensumständen ist aber keine erektile Dysfunktion. Wenn sich die Situation entspannt hat, wird sich auch die Erektion wieder wie gewohnt einstellen.

Ist dies nicht der Fall, muss man das Problem ernst nehmen. Denn eine erektile Dysfunktion kann sehr früh auf andere, gefährliche Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Diabetes hinweisen. Die Erektion ist ein so sensibler und anfälliger Vorgang, dass es bei Arteriosklerose oft Jahre früher zu Erektionsstörungen kommt als beispielsweise zu einem Herzinfarkt. So lässt ab dem 45. Lebensjahr die Elastizität der Blutgefässe im Penis nach. Der Blutzufluss wird gedrosselt, der Blutabfluss beschleunigt.

Alles andere als ein Lifestyle-Problem

Weil eine Erektionsstörung alles andere ist als ein Lifestyle-Problem, ist eine rechtzeitige medizinische Abklärung durch den Arzt unabdingbar. Eine Erektionsstörung auf die lange Bank zu schieben, kann nicht nur die Partnerschaft gefährden, sondern auch die Gesundheit. Im Schnitt brauchen Männer drei Jahre, bis sie das Problem beim Namen nennen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Übrigens haben die meisten Frauen wesentlich mehr Probleme damit, dass ihr Partner nicht offen über seine Probleme reden kann als mit der Erektionsstörung selbst.

Wird das Problem nicht rechtzeitig angepackt, kommt eine verhängnisvolle Negativ­spirale in Gang – die Angst vor dem Versagen. Sie kann den Betroffenen derart lähmen, dass das Scheitern schon vorprogrammiert ist. Länger bestehende Erektionsstörungen verursachen zusätzlich depressive Verstimmungen. Ein allfälliger Nikotin- oder Alkoholmissbrauch kann verstärkt werden, was sich wiederum negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirkt. Auch Beruhigungsmittel oder Medikamente gegen hohen Blutdruck und Depressionen können die sexuelle Funktion empfindlich stören.

Selbstwertgefühl wird untergraben

Die Betroffenen entwickeln Rückzugs- und Vermeidungstendenzen. Erektionsstörungen untergraben in jedem Fall das Selbstwertgefühl eines Mannes. Nicht nur partnerschaftliche, sondern auch soziale und berufliche Probleme sind die Folge.

Dagegen gibt es wirksame Hilfe. Einmal kann der Mann selber sehr viel tun, um seine Erektionsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern. Die grössten hausgemachten Feinde der Erektion sind Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen und zu viel Alkohol. Wer sein Verhalten umstellt, erlebt oft schon bald eine deutliche Verbesserung seiner Standfestigkeit.

Breite Palette an Behandlungsmethoden

Um andere mögliche Ursachen einer gestörten Erektion ausfindig zu machen und wenn immer möglich zu behandeln, wird der Arzt eine sorgfältige Abklärung machen. Um die Erektion zu verbessern, steht heute eine breite Palette an Behandlungsmethoden zur Verfügung, angefangen von der Penispumpe – die gewiss nicht jedermanns Sache ist – bis zu erektionsfördernden Pillen. Inzwischen gibt es eine neue Generation dieser Medikamente, die schon 15 Minuten nach der Einnahme wirken und besser verträglich sind als die älteren, was erstmals auch spontanen Sex erlaubt.

Wichtig ist allenfalls etwas Geduld. Die wenigsten Ärzte weisen ihre Patienten darauf hin, dass sich der Erfolg oft erst nach ein paar Anwendungen einstellt und dass die Dosis wenn nötig gesteigert werden kann. Extreme Vorsicht ist bei vermeintlich günstigen Angeboten aus dem Internet geboten. Solche Mittel können gefälscht, wirkungslos oder sogar gesundheitsgefährdend sein.