Plastikvisiere sind für die Katz

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Den ganzen Tag einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ist nicht besonders angenehm. Etliche weichen deshalb auf Gesichtsvisiere aus Plastik aus. Diese sind allerdings weit weniger effektiv. Das zeigt eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Florida Atlantic University.

Die Forscher simulierten die Tröpfchenausbreitung beim Husten und Niesen im Labor mit einer Puppe, die sie ein Gemisch aus Wasser und Glycerin ausstossen liessen. Die Bewegung der Tröpfchen verfolgten sie mit Laserlicht und einer Videokamera in einem abgedunkelten Raum.

Trug die Puppe einen Gesichtsschild aus Plastik, wurde die Vorwärtsbewegung der Tröpfchen zwar zunächst abgebremst. Anschliessend konnten sie sich aber mehr oder weniger ungehindert um das Visier herum im Raum verteilen, teils sogar über weite Strecken.

Die Erkenntnisse aus dem Labor decken sich mit Beobachtungen in der Praxis. So warnte kürzlich die Bündner Kantonsärztin vor dem alleinigen Tragen von Plastikvisieren. Die Analyse von konkreten Ansteckungen habe gezeigt, dass sie keinen genügenden Schutz vor Infektionen bieten, sondern lediglich ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln.