Richtig gut Rülpsen

Rülpsen Bild: AdobeStock, Urheber: nicoletaionescu

Während in anderen Kulturen, vor allem in der indischen, arabischen und chinesischen, Rülpsen zum guten Ton gehört, darf bei uns nur das Baby ungeniert die beim Trinken geschluckte Luft aus dem Magen entlassen. Es erhält sogar Applaus dafür. Dabei ist Aufstossen ein absolut natürlicher Vorgang, den man nicht unterdrücken sollte.

Luft sammelt sich im Magen

Beim Schlucken gelangen zwei bis drei Milliliter Luft in den Magen. Da wir über 1000 Mal am Tag schlucken, und zwar längst nicht nur beim Essen und Trinken, sammelt sich unweigerlich eine ganze Menge Luft im Magen an. Wenn sich der Ventilmechanismus am Eingang des Magens öffnet, kann diese Luft nach oben entweichen.

Das Rülpsgeräusch entsteht an der engsten Stelle der Speiseröhre, also direkt an deren Eingang hinter dem Kehlkopf. Normalerweise wird diese „Ösophagusmund“ genannte Engstelle durch Muskeln und ein Venengeflecht fest verschlossen. Beim Schlucken erschlafft der Schliessmechanismus und lässt die Nahrung die Speiseröhre passieren. Der Innendurchmesser der Speiseröhre beträgt hier nur 15 Millimeter. Entsprechend hoch wird der Druck, wenn Luft aus dem Magen gegen den verschlossenen Ösophagusmund strömt.

Geräuschlos aufstossen

Mit offenem Mund und besonders laut zu rülpsen, gehört sich zweifelsohne nicht. Es ist willentlich durchaus möglich, mit geschlossenem Mund und vor allem geräuschlos aufzustosssen. Um auf Nummer sicher zu gehen, hält man sich am besten noch zusätzlich die Hand vor den Mund. Wenn einem das nicht gelingt, ist es besser, die Gesellschaft zu verlassen und sich draussen durch einen kräftigen Rülpser zu erleichtern, als das Aufstossen zu unterdrücken und dadurch Verdauungsprobleme zu bekommen.