Wenn Vollmond ist, berichten viele Menschen, schlechter und kürzer zu schlafen. Andere können nicht einschlafen. Ist wirklich der Mond daran schuld oder ist alles nur Einbildung?
Eine Balser Studie aus dem Jahr 2013 mit insgesamt 33 Freiwilligen sollte den wissenschaftlichen Beleg dafür bringen, dass der Mond tatsächlich den Schlaf des Menschen beeinflusst. Sie ergab, dass die Versuchspersonen bei Vollmond im Schnitt fünf Minuten länger brauchten, um einzuschlafen. Pro Nacht hatten sie zudem 20 Minuten weniger geschlafen und bewerteten die Qualität ihres Schlafs selbst auch schlechter.
Kein Zusammenhang zwischen Mondphase und Schlaf
Führende Schlafmediziner halten diese Studie aber für wenig überzeugend. Sie sei nicht auf die Fragestellung abgestimmt worden. Die Probandenzahl sei viel zu klein gewesen. Pro Teilnehmer lag der Beobachtungszeitraum bei nur ein bis zwei Nächten. Alles in allem sei die Beweiskraft dieser Studie äusserst dürftig. Eine Erklärung oder auch nur eine Vermutung zum Mechanismus blieben die Basler Wissenschaftler schuldig. Tatsächlich konnten neuere grosse Studien mit über 1000 Teilnehmern, die über Monate beobachtet wurden, keinen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafqualität finden.
Die Vollmondnacht wird zur Liebesnacht
Gut vorstellbar, dass allein schon die Erwartung, in einer Vollmondnacht schlecht schlafen zu können, zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung wird. Mit anderen Worten: wenn jemand glaubt, er könne in dieser Nacht kaum schlafen, dann schläft er auch schlecht.
Was kann man dagegen tun? Ganz einfach, den Vollmond eine Weile geniessen und dafür ein paar Minuten später ins Bett gehen als sonst üblich. Und vor allem gelassen bleiben. Oder die Vollmondnacht zu einer Liebesnacht machen. Die Paarung im zarten Schein des Mondes hat etwas Einzigartiges, Mystisches. Dafür bleibt man gerne etwas länger wach.
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