Sport hilft den Augen

Glaukom Phasen 800x550 002 Glaukom mit Einschränkung des Gesichtsfeldes von aussen nach innen (l.). Weit fortgeschrittener Gesichtsfeldausfall mit Restinsel (r).

Der Grüne Star, das Glaukom, zählt zu den häufigsten Ursachen für Erblindung bei Menschen vor dem 60. Lebensjahr. Rund zwei Prozent leiden in der Schweiz an erhöhtem Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt. Unbehandelt führt das Glaukom zu einem langsamen Gesichtsfeldverlust und schliesslich zu Blindheit.

Laut einer aktuellen Studie vom Universitätsklinikum Magdeburg senkt regelmässige körperliche Aktivität das Risiko, an Grünem Star zu erkranken. Die Beobachtungsstudie an 9519 Männern und Frauen im Alter zwischen 40 und 81 Jahren zeigte klar, dass die Erkrankungsrate bei sportlichen Menschen viel geringer ist als bei inaktiven Personen. Laut den Experten ist bei aktiven Menschen der Sehnervenkopf nachweislich besser durchblutet. Bewegung stimuliere vielfältige neuronale Reparaturmechanismen im Gehirn. Für einige Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie dem Schlaganfall sei dies belegt. Diese Faktoren könnten erklären, warum sportlich Aktive seltener an Grünem Star erkranken.

Wichtig ist eine frühe Diagnose

Ob sportliche Betätigung auch hilft, eine bereits bestehende Glaukom-Erkrankung aufzuhalten, ist gegenwärtig nicht ausreichend untersucht. Eine Beobachtung an 141 Glaukom-Patienten kam zum Schluss, dass 1000 zusätzliche Schritte pro Tag den Sehverlust über das Jahr hinweg zwar verzögere, der Effekt aber eher gering sei. Patienten müssten etwa 5000 Schritte oder zwei Stunden körperliche Aktivität pro Tag zusätzlich machen, um die jährliche Sehverschlechterung um zehn Prozent zu reduzieren.

Entscheidend beim Grünen Star sind Vorsorge und eine frühe Diagnose. Betroffene spüren einen erhöhten Augeninnendruck über längere Zeit nicht. Treten Sehstörungen auf, ist die Erkrankung meist schon stark fortgeschritten. Ab dem 40. Lebensjahr sollte man deshalb den Sehnerv untersuchen lassen.