Deutschland verzeichnet Rekordwerte. Und auch bei uns zeigt die Kurve der Ansteckungszahlen steil nach oben. Das Virus ist so weit verbreitet wie nie zuvor. Die sechste Welle hat längst begonnen, auch wenn das kaum noch jemanden zu interessieren scheint.
Hört denn das nie auf, ist man geneigt zu fragen. Es ist noch nicht lange her, da haben wir den Freudentag begangen und das vermeintliche Ende der Pandemie gefeiert. Und dann das. Nicht nur die Infektionszahlen, auch die Spitaleinweisungen nehmen wieder deutlich zu. Der R-Wert liegt weit über 1. Nur die Zahlen der Intensivpatienten und der Verstorbenen verharren auf tiefem Niveau. Vorerst noch.
Sogar Reinfektionen sind möglich
Verantwortlich für die sechste Welle ist die Omikron-Variante BA.2, die mittlerweile das Infektionsgeschehen dominiert. Sie ist kein Nachfolger von BA.1, sondern beide Omikron-Untervarianten haben sich parallel entwickelt. Deshalb unterscheiden sie sich stark voneinander. BA.2 ist noch deutlich ansteckender als BA.1, verursacht jedoch keine schwereren Krankheitsverläufe. Die Impfung bietet einen noch geringeren Schutz vor einer Ansteckung mit BA.2 als vor einer Ansteckung mit BA.1. Selbst Reinfektionen sind möglich.
Bald ist der Peak erreicht
Dennoch hat sich das Virus sozusagen selbst überlistet. BA.2 ist so ansteckend, dass es schon bald kaum mehr Opfer finden wird. Zurzeit infizieren sich jede Woche rund 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Doch das wird sich in wenigen Tagen ändern, zumal die höheren Frühlingstemperaturen dem Virus das Leben zusätzlich schwer machen. Sobald der Peak der sechsten Welle erreicht ist, werden die Ansteckungszahlen rasch auf ein tiefes Niveau fallen.
Und was ist mit der geplanten Aufhebung der Maskenpflicht und der Isolation auf den 1. April? Gut möglich, dass der Bundesrat aus reiner Vorsicht diese letzten verbliebenen Schutzmassnahmen noch um ein paar Wochen verlängert. Auf einen Monat länger Masken kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an. Am Schluss werden wir sie noch vermissen.
