Wie wurde die blaue Pille gefeiert. Als Durchbruch bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion, wie man Impotenz anständig und mitfühlend nennt. Sex im Alter wurde wieder möglich, trotz Wohlstandsbauch und Prostataoperation. Die Schweizer Männer wollen von diesem Durchbruch aber ganz offenkundig immer weniger wissen. Während der Markt der erektionsfördernden Medikamente noch bis 2012 mit insgesamt 26’000 verkauften Packungen pro Jahr wuchs, nimmt er seither stetig ab und erreichte 2016 einen neuen Tiefpunkt. Daran konnte auch ein Zwischenhoch im Jahr 2013 nichts ändern, als erstmals Generika auf den Markt drängten.
Wie ist diese anhaltende Flaute zu erklären? Widerspiegelt sie eine Flaute im Bett? Oder sind die Männer plötzlich nicht mehr so auf Penetration fixiert, wie es die Pornowelt uns vormachen will? Wir müssen ehrlich sagen, wir wissen es nicht.
Neue Hilfen für mangelnde Erektionsfähigkeit existieren genug. Das Angebot an wirksamen Medikamenten wurde jüngst erweitert. So gibt es eine neue Generation dieser Medikamente, die schon 15 Minuten nach der Einnahme wirken und besser verträglich sind als die älteren, was erstmals auch spontanen Sex erlaubt.
Weil mangelnde Erektionsfähigkeit keine Frage des Lifestyles müder Männer, sondern ein ernsthaftes medizinisches Problem ist, sollte man es ernst nehmen und nicht auf die lange Bank schieben. Das tun die meisten Betroffenen jedoch, indem sie im Schnitt drei Jahre warten, bis sie aktiv werden. Erstens kann erektile Dysfunktion ein Frühwarnsymptom für einen drohendenden Herzinfarkt sein. Und zweitens führen Erektionsprobleme zum Rückzug vom Partner, zu Depressionen und verstärktem Nikotin- und Alkoholkonsum, was das Ganze nur noch schlimmer macht.
Wie gehen Sie dieses Problem an? Getrauen Sie sich als Mann, offen mit Ihrer Partnerin über Ihre Sexualität zu sprechen? Oder machen Sie als Frau den ersten Schritt und teilen Ihrem Mann Ihre Sorge um seine Gesundheit mit? Was haben Sie schon unternommen, um das Problem zu lösen? Welche Erfahrungen haben Sie mit Medikamenten für eine bessere Erektion gemacht? Auf was legen Sie bei solchen Medikamenten wert? Kennen Sie andere Hilfsmittel? Oder haben Sie einen ganz anderen Umgang mit der Sexualität gefunden?