Erblinden würde er wegen dieser Erkrankung. So hatte es eine Zeitung geschrieben. «Ich und blind? Was für ein Quatsch», fährt es auch heute noch aus Art Furrer, 79, heraus, wenn er an die Schlagzeile Ende der 90er-Jahre denkt. «Schneeblind war ich, aber nie blind, und schon gar nicht wegen dem Grünen Star. Ich war bei den Pallas Kliniken immer in den besten Händen und bin es heute noch», sagt der Vater der Skiakrobatik und bekannteste Bergführer der Schweiz.
Probleme mit seinen Augen hatte Art Furrer allerdings schon. Damals, als er mit seiner Frau und Kollegen den höchsten Berg von Peru erklomm. «Beim Abstieg schlug das Wetter um und das Licht wurde diffus. Ich ging voraus, konnte die Spur kaum noch erkennen. Meine Frau schimpfte mit mir, ich solle doch besser aufpassen und auf dem Weg bleiben.»
Augendruck messen
Dass er auf dem rechten Auge weniger gut sah als früher, war ihm schon aufgefallen. Grosse Sorgen machte sich der Walliser aber selbst nach den Erlebnissen in Peru noch nicht. Erst zu Hause auf der Riederalp, und das auch nur durch Zufall. «Wir hatten einen Ärztekongress in meinem Hotel. Ich sass da und putzte dauernd meine Brille. Ich dachte, sie sei verschmutzt. Ein Arzt sprach mich deswegen an und empfahl mir, bei Gelegenheit den Augendruck messen zu lassen. Ich war etwas irritiert, befolgte aber seinen Rat. Der Arzt hatte bestimmt geahnt, was wenige Tage später in der Pallas Klinik Olten diagnostiziert wurde: Grüner Star, rechts stärker als links. Eine typische Bergführerkrankheit, die man zwar nicht heilen, aber mit Augentropfen stabil halten könne. Dr. med. Grigoris Pallas persönlich hatte mich untersucht und aufgeklärt, gleichzeitig auch beruhigt.»
Grauer Star auf beiden Augen
Mit den Tropfen hatte Art Furrer den Augendruck im Griff, die Krankheit stagnierte. Als an einem der vierteljährlichen Kontrolltermine von den Ärzten etwas anderes entdeckt wurde: der Graue Star, auf beiden Augen. «Oh je, dachte ich, auch das noch. Dr. Pallas beruhigte mich ein zweites Mal. Den Grauen Star könne man ganz einfach und wunderbar operieren. Zuerst das schlechtere rechte und ein paar Wochen später das linke Auge. Alles lief wie am Schnürchen, nur ich selber machte etwas Dummes: Weil es mir nach der Operation so gut ging, bestieg ich aus lauter Freude einen Viertausender. Es war ein Sauwetter und trotz Brille konnte man kaum etwas sehen. Am Abend befielen mich zu Hause heftige Schmerzen und ich sah auf einmal nichts mehr. Erst dachte ich, das habe mit der Operation zu tun, doch nicht die Spur: Ich war einfach nur schneeblind geworden. Wie blöd von mir, dass ich so ungeduldig war. Alter schützt eben vor Torheit nicht, auch nicht einen Art Furrer.»
Plötzlich sah ich die Welt wieder in ihren schönsten Farben
Art Furrers Augen erholten sich, wurden von Woche zu Woche sehstärker. «Und eines ganz bestimmten Tages – nach vier bis fünf Wochen geduldigen Wartens – sah ich die Welt plötzlich wieder in ihren schönsten Farben. Fast von einem Augenblick auf den anderen. Erst jetzt merkte ich, wie dicht der Nebel des Grauen Stars meine Sicht eingeschränkt hatte. Was war das für eine Freude, als ich beim Skifahren das Gelände wieder sah, nicht mehr nur nach Gefühl fahren musste, und vor allem nicht mehr stürzte. Als ich von Weitem auf den Aletschgletscher blickte, konnte ich auch die kleinsten Spalten erkennen. Früher sah ich nur noch eine weiss-graue Masse. Aber ich erkenne auch wieder die Gesichter der Leute. Das ist für mich ganz wichtig, denn ich habe die Gabe, Menschen auf den ersten Blick sehr gut einzuschätzen. Ich muss ihnen nur in die Augen schauen, muss gucken, wie sie laufen, wie sie das Gleichgewicht halten und wie sie sich bewegen. Ich erkenne, ob sie voller Neid und Missgunst, ob sie fröhlich und ehrlich sind. Meine Augen und mein Bauchgefühl sind zusammen fast unschlagbar. Auch darum bin ich den Ärzten der Pallas Klinik so dankbar für ihre hervorragende Arbeit.»
Neue, vielversprechende Technik bei Operation Grüner Star
Nach der Pensionierung von Dr. Pallas übernahm Prof. Maya Müller die Betreuung von Art Furrer. «Wie überrascht ich war, als sie mir eröffnete, dass wir jetzt noch den Grünen Star operieren müssten. Ich sagte: ‹Das geht doch gar nicht. Ich nehme Augentropfen, um die Krankheit zu
stoppen!› Doch, sagte sie, sie könne das, weil sie eine neue, vielversprechende Technik anwende. Die Tropfen würde ich nach der Operation nicht mehr brauchen. Das gefiel mir. Ein wenig misstrauisch war ich schon, hatte aber Vertrauen in die Ausführungen der Professorin und in den Fortschritt der Medizin. Und was soll ich sagen: Frau Professor Müller hat Wort gehalten. Das Resultat ist fantastisch! Nach diesem Eingriff hatten wir den Augendruck endgültig im Griff. Das Fortschreiten der Krankheit konnte gestoppt werden. Und ich brauche tatsächlich keine Augentropfen mehr.»
Grauer oder Grüner Star?
Welche Anzeichen deuten auf einen Grauen Star hin?
Prof. Dr. med. Maya Müller: Typisch ist der Grauschleier, der den Blick zunehmend unschärfer werden lässt. Dieses neblige Sehen schreitet jedoch so langsam voran, dass es erst bei zunehmender Trübung wahrgenommen wird. Manche bemerken es nicht oder denken, die Brille sei schmutzig oder sie fragen wegen einer neuen Brille.
Hängen Grauer und Grüner Star irgendwie zusammen?
Der Graue Star ist eine typische Alterserscheinung der Linse, die früher oder später jeden betrifft. Der Grüne Star hingegen ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die unerkannt die Wahrnehmung des Umfeldes unwiederbringlich beeinträchtigen kann. Aufgrund enger anatomischer Verhältnisse kann sich die Operation des Grauen Stars aber günstig auf den Grünen Star auswirken. Bei Patienten mit Grünem Star bewirkt die Operation des Grauen Stars eine zusätzliche Senkung des Augeninnendrucks, weshalb dieser Eingriff manchmal auch kombiniert durchgeführt wird.
Merkt man selber, wenn man einen Grünen Star hat?
Nein. Leider werden Gesichtsfeldausfälle erst im
weit fortgeschrittenen Stadium, zum Beispiel durch zufälliges Abdecken eines Auges offensichtlich.
Dann jedoch ist der Schaden irreversibel.
Was ist beim Grünen Star so gefährlich?
Der schleichende Abbau des Gesichtsfeldes bei normal gebauten Augen oder ein plötzlich ansteigender Augeninnendruck, ein sogenannter Glaukomanfall, bei enger Bauweise des Auges. Beides kann in Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere wenn es familiäre Belastungen der Erkrankung gibt, beurteilt werden.
Kontakt und Information
Prof. Dr. med. Maya Müller
Chefärztin, Fachärztin FMH für Ophthalmologie, spez. Ophthalmochirurgie
Pallas Klinik Zürich
Telefon 058 335 00 00
[email protected]
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.pallas-kliniken.ch.