Schluss machen ist eine Kröte, die beide Seiten schlucken müssen. Für die Person, die es macht, ist es eine ätzende Notwendigkeit. Für das Gegenüber ist es ein Schlag, der verletzt. Doch man kann den Schaden begrenzen, indem man versteht, dass der Schluss auch ein Anfang ist.
Falsche Hoffnungen zerstreuen
Die Versuchung ist gross, das Ende hinauszuzögern, anstatt einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Würden Beziehungen einfach im Affekt zerplatzen, könnte man sich vom Schicksal treiben lassen und müsste die Verantwortung nicht tragen. Manche Paare zerstückeln die einst schöne Zweisamkeit in endlosen Streitigkeiten, weil niemand den Mut aufbringt, die Reissleine zu ziehen.
Dabei endet eine Beziehung meistens vor dem letzten Gespräch. Sie endet im Stillen, wenn eine der beiden Personen für sich erkennt, dass sie vorbei ist. Wenn die Erkenntnis gereift ist, sollte man sie rasch kommunizieren. Das wird den Partner vielleicht schockieren, doch eine klare Entscheidung zerstreut falsche Hoffnungen, die sonst emotional schwer wiegen, und verhindert ein zermürbendes Hin und Her.
Der Zug ist abgefahren
Wer erkennt, dass die Beziehung schon vor dem letzten Gespräch endet, sieht darin auch keine Möglichkeit, abzurechnen. Die Partnerin wird sich nicht mehr verändern, die Einsicht kommt sowieso erst mit der Zeit und für Gerechtigkeit ist es entweder zu früh oder zu spät. Somit lohnt es sich nicht, Vorwürfe zu erheben und auf alten Streitpunkten herumzuhacken. Der Zug ist bereits in Richtung Zukunft abgefahren.
Zuhause oder im Park
Neben einer klaren Absicht und gesunder Voraussicht helfen einige praktische Tipps. Schluss macht man entweder bei der Person zuhause, die die Botschaft erhält, oder an einem ruhigen, neutralen Ort, zum Beispiel in einem Park. Der Satz “Meine Gefühle sind zu wenig stark” ist hart, aber fast immer wahr. Die “Es liegt an mir und nicht an dir” – Aussagen gilt es zu vermeiden, weil sie höchstens zur Hälfte stimmen und signalisieren, dass man etwas versteckt.
Wenn sich die Wege wieder kreuzen
Insgesamt gibt es beim Schlussmachen wenig zu gewinnen, aber einiges zu verlieren. Wer würdig geht und Anstand bewahrt, kann der Ex-Partnerin ohne schlechtes Gewissen in die Augen blicken, sollten sich die Wege in Zukunft wieder kreuzen. Das mag im Moment nebensächlich erscheinen, doch es ist langfristig das Wichtigste, besonders wenn es gemeinsame Freunde oder sogar Kinder gibt.
