Selbst mässiger Konsum ist bei älteren Menschen heikel, weil ihr Körper Alkohol weniger gut verträgt und weil es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommt. Die Gründe für den erhöhten Alkoholkonsum bereits ab 45 Jahren, aber noch stärker nach der Pensionierung, sind vielfältig. Oft geht er mit familiären Veränderungen oder Verlusten, aber auch mit Sinnkrisen einher. Die Pensionierung bringt für viele eine Destabilisierung oder gar eine grosse Leere mit sich. Beziehungen gehen verloren, und manche erleben soziale Isolierung. Auch Schlafstörungen werden oft mit Alkohol angegangen. So wird für zahlreiche Menschen der Alkohol zur Zuflucht, die sich dann in eine Falle verwandelt.
Wechselwirkung mit Medikamenten
Ältere Menschen nehmen tendenziell mehr Medikamente ein als jüngere. Die Wechselwirkung von Alkohol und Medikamenten sorgt für eine Verstärkung, Veränderung oder auch Verminderung der Medikamentenwirkung, bei mehreren Medikamenten gleichzeitig sogar exponentiell. Oft treten durch die Kombination Wahrnehmungsstörungen, Verwirrung und andere Nebenwirkungen wie schwere Belastungen der Leber auf. Die Folgen sind unter anderem Fahruntüchtigkeit oder Stürze, die in diesem Alter fatal sein können.
Alkohol kann auch sonst Erkrankungen negativ beeinflussen. Zudem nimmt der Wasseranteil ab etwa 50 Jahren im Körper ab, was dazu führt, dass der Alkohol stärker wirkt. Er kann deswegen rascher zu körperlichen Schäden führen, und auch eine Abhängigkeit kann sich schneller einstellen. Deshalb gilt es, mit dem Älterwerden vorsichtiger mit Alkohol umzugehen.
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